Chance 2 Change e.V.  
-Tierschutz mit Herz und Verstand´-

mit Hoffnung versucht und dennoch gescheitert

Friedhofshunde in Sibiu - Old Man with Strays

März bis Oktober 2016:

Wir wollten es so sehr - wir haben gekämpft bis zum Schluss. Doch wenn es keinen Sinn mehr macht, muss man leider aufgeben.

Wie schon angekündigt flog unser Team zum ersten Oktoberwochenende nach Sibiu. Ganz oben auf unserer To-Do-Liste stand das Friedhofsprokekt, denn hier wollten wir dringend eine Lösung zugunsten der Tiere finden.

Sofort am Ankunftstag packten wir von den gelieferten 200kg Spendenfutter knapp 40 kg hochwertiges Futter und fuhren zum Friedhof. 

Überraschung - man hat dort nämlich nicht mit uns gerechnet. Dementsprechend sah es leider auch aus. Von der Aufräum- und Säuberungsaktion sah man leider nichts mehr. Alles war wieder genauso vermüllt und schmutzig wie vorher. Die Hunde teilweise in einem nicht sehr schön anzusehenden Zustand.

Unser Tierarzt durfte und wollte das Gelände nicht mit uns betreten, also mußten wir uns mit dem Mann irgendwie verständigen. Dieser war nicht so ganz begeistert von unserem Besuch, Wir machten ein paar Fotos - dies wurde uns jedoch schnell untersagt. Wir verstehen zwar kein rumänisch aber das war selbst für uns deutlich. Unverrichteter Dinge fuhren wir also wieder weg um mit einer Übersetzerin (die uns telefonisch ankündigte) am nächsten Tag erneut dorthin zu fahren.

Neuer Tag, neues Glück - so dachten wir .... Pustekuchen. Mihaela unsere Pflegestelle für Notfelle, Moni und Steffi fuhren also am nächsten Tag wieder hin. Auch er hatte sich "Verstärkung" mitgebracht, einen Mann den wir zuvor schon auf den Bildern der Aufräumaktion gesehen haben. Schnell wurde uns seine Aufgabe bei dem Treffen klar - er hielt alle Hunde von uns fern und sorgte dafür, dass eine ziemlich angespannte Stimmung herrschte. 

Das Grundstück war an diesem Tag weitestgehend vom Müll befreit. 

Wir wurden mit Vorwürfen bombardiert: dass wir nicht wie vereinbart im Juli gekommen sind, dass er NIE Futter von uns bekommen hätte und dass er mit unserem Tierarzt auch nicht mehr arbeiten wolle, da dieser seine Tiere nicht ordentlich behandelt habe. Zum saubermachen dürfe er jedoch jederzeit gerne das Grundstück betreten, evtl. könne man auch darüber sprechen, dass er einem neuen Tierarzt assistieren dürfe usw...

Unter anderem teilte er uns auch auf Nachfrage mal ganz beiläufig mit, dass 6 der 8 von uns versorgten Welpen angeblich aufgrund der Impfung gestorben seien. Diese waren jedoch Anfang Juni und bei der Aufräumaktion im Juli waren alle Welpen noch kerngesund und munter. ´s.Bild.

Wir waren geschockt - Der Doc soll aufräumen,  die Welpen angeblich wegen der Impfung gestorben, Futter sollten die Hunde nicht bekommen haben, da unser Doc lieber alles verkauft hätte statt ihm zu geben. (Bilder belegen jedoch etwas anderes)

Auf die Frage wie er sich in Zukunft denn die Zusammenarbeit vorstelle, antworte er, dass er in Zukunft entweder Geld haben möchte, oder eine monatlich einmalige Futterration (mit deutschem hochwertigen Futter) geliefert haben möchte. Einblick in seine Arbeit möchte er nicht und der Doc solle dann doch bitte regelmäßig zum saubermachen erscheinen.

An dieser Stelle kamen wir nicht drum herum dem Mann zu sagen dass wir SO nicht mit ihm arbeiten können, wollen und werden. Dass unser Doc nicht seine Putzfrau ist und wir nicht blind monatlich Geldspenden schicken. 

Wir wechselten das Thema, wenn wir schon hier keine Einigung finden konnten, so wollten wir wenigstens seine Tiere kastrieren, damit keine unnötige Vermehrung auf dem Gelände stattfindet. Hier wollte er erst auch nicht so recht einwilligen, nach einer kleinen Diskussion zwischen ihm und Mihaela willigte er dann der Kastration von 4 seiner Tiere ein. Im Laufe des Gespräches wurden es dann immer mehr und so fuhren wir dann mit dem Wissen, dass wir 13 Tiere kastrieren dürfen, wieder zurück zur Tierarztpraxis. Über alles Andere wollten wir in Ruhe nachdenken. 

Freitags informierte er Mihaela dann, dass er doch keine Tiere zum kastrieren rausgeben würde. Er traue unserem Tierarzt nicht und überhaupt brauche er das alles nicht.

Samstags rief er Mihaela an und fragte, wann wir denn endlich kommen würden. Vereinbart war aber Sonntag.

Sonntags morgens fuhren Ella und Steffi dann mit gemischten Gefühlen zum Friedhof. Wir wussten nicht, ob er da ist, ob er uns reinlässt, ob er uns Tiere mitgibt und seine Stimmung ist ebenfalls immer sehr schwierig einzuschätzen.

Erstaunlicherweise war er einigermaßen gut gelaunt. Zu den Tieren durften wir heute wieder nicht. Er brachte uns 5 Tiere  zum Auto - warf sie regelrecht in die Boxen - und bat uns Nae mit einem Blasrohr vorbei zu schicken, um eine Distanznarkose bei den anderen Tieren durchzuführen, da er sie nicht anfassen könne. - KOMISCH - er der seine Tiere doch so sehr liebt, kann sie nicht anfassen??? Uns kamen weitere Zweifel.

Wir fuhren dann erstmal mit 5 Tieren (2 ausgewachsenen Hündinnen, 1 ausgewachsenen Rüden und 2 Welpen) in die Praxis.

Die Tiere waren so voller Panik, dass wir die grossen Tiere mit einer Distanznarkose betäuben mussten, um sie überhaupt wieder aus der Box raus zu bekommen. Sie waren weder eine Menschenhand gewohnt, noch konnte man sie durch gutes Zureden in irgendeiner Art und Weise beruhigen. 

Die Welpen waren in einem sehr schlechten Ernährungszustand - das machte uns grosse Sorgen. Wir beschlossen für die beiden eine Lösung zu finden, da sie den bevorstehenden Winter in diesem Zustand sicherlich nicht überleben würden.

Die Kastration der Tiere war für uns der Horror. Jedes Tier wurde panisch, biss um sich und war völlig außer sich.  - auch hier war es nicht möglich die Tiere zu beruhigen. 

Wieder meldete sich der alte Mann... diesmal um uns zu sagen, dass wir Betrüger wären, nicht vertrauensvoll, dass unser Doc nicht kommen brauche, da wir keinen weiteren Tiere von ihm bekommen würden, und überhaupt wolle er nun den Vertrag um uns bei der Polizei in Rumänien und Deutschland anzuzeigen.... Was wir überhaupt für Menschen wären, wir hätten ihm ja nicht mal Futter mitgebracht.... Hmmmmmmm 

Die Tiere die wir jetzt hätten, könnten wir Abends ab 18.00 Uhr dann wieder zurück bringen, vorher sei er nicht da.

PUHHHHHH..... Steffi und Moni waren vollkommen geschockt. Das war alles zuviel.

Der Mann, der in unseren Augen vollkommen verrückt war, 3 ausgewachsenen Tiere, die so erbärmlich schrieen als sie aus der Narkose aufwachten, die Welpen die bis auf die Knochen abgemagert waren. 

Jetzt stand fest, wir MÜSSEN das ganze beenden. Wir können und wollen das so nicht. Traurig und mit einem sehr unwohlen Gefühl beschlossen wir also die 3 grossen Tiere zurück zu bringen, waren uns aber einig, dass wir die beiden Kleinen nicht mit zurück bringen, da es ihr sicheres Todesurteil gewesen sei.

Wir fanden eine sehr liebe Pflegestelle, die nun in den nächsten Tagen und Wochen erstmal liebevoll versucht, die beiden an eine Menschenhand zu gewöhnen und die beiden aufpäppelt. 

Cornel und Ella brachten die 3 grossen Tiere zurück, erklärten dem Mann, dass wir die beiden kleinen behalten haben, und es war für ihn entgegen dem, was wir vermuteten vollkommen in Ordnung.

Das war das Ende einer wirklich nervenaufreibenden und katastrophalen Zeit.

Nach Rücksprache mit dem ganzen Team haben wir beschlossen, das Projekt zu beenden.

Wir wussten, dass es schwierig wird, wir wurden oft gewarnt - viele vor uns sind schon daran gescheitert - doch wir wollten es versuchen. Versuchen, auch auf die Gefahr hin dass wir scheitern könnten. 

Wir haben versucht  - sooo sehr - und wir wollten es wirklich schaffen. Doch mit einem Mann, der den Tieren die er angeblich so sehr liebt, nicht mal:

- ausreichend Wasser und Futter zur Verfügung stellt

- die Zwinger sauber macht

- einen Stock braucht, um die Tiere im Griff zu haben

..... mit dem können und wollen wir nicht arbeiten. 

Wir danken von Herzen allen Spendern, die uns so sehr unterstützt haben, die mit uns das Projekt Friedhof bis zum Schluss durchgezogen haben, und uns ihr Vertrauen geschenkt haben. Wir haben ihnen versprochen aufzuhören wenn es keinen Sinn macht. Und das haben wir nun.

Im wahren Leben gibt es leider nicht immer ein Happy-End.

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update- Sommer 2016: 

wir In den vergangen Monaten und Wochen haben wir es geschafft, Dr. Cornel versorgt die Hunde regelmässig mit Futter. Wir haben einige Futterpaten gefunden die auf längere Zeit ein bestimmtes Tier mit 5 Euro monatlich sponsern.

Schritt 2 folgte  - wir haben Kooperationsvertrag zwischen ihm, dem Tierarzt und C2C ausgearbeitet um alles rund um die Hundeversorgung schriftlich zu regeln.

Darin haben wir darauf geachtet, das die Besitzrechte des Mannes gewährleistet sind. Er uns und Dr. Cornel aber auch entgegenkommen muß. Zum Beispiel benötigt der Doc einen Schlüssel zum Grundstück, denn er muß diese Besuche mit seiner Tierarztarbeit verknüpfen können. Im Gegenzug sorgt der Verein für die notwendigen Wurmkuren, Spot-ons - Kastrationen also Zug-um-Zug, denn ohne notwendige Geldmittel sind auch uns die Hände gebunden.

Tja und dann dauerte es-----dauerte es.....er zögerte mit der Unterschrift. Wir hatten den Vertrag extra auf rumänisch übersetzen lassen - lt. Dr. Cornel alles verständlich und nachvollziehbar.

Dann kurz bevor unser Spendentrapo starten wollte, war seine Unterschrift vollzogen. 

Das war auch das Startsignal; Dr. Cornel und seine Assistentin halfen das Friedhofsgelände von Müll und vielerlei Dreck zu befreien. Denn die Zeit war knapp - das deutsche Team - sollte seine Zeit nicht mit aufräumen vertrödeln. Bei diesem Besuch sollte der Vertrag dann auch von uns gegengezeichnet werden.

Unsere Vorsitzende startete mit ihrem Mann und gut einer Tonne Spenden-Baubedarf-Futter. Sie kamen bis Passau als sie per Telefon von einem tragischen Todesfall in der Familie benachrichtigt wurden und mußten umkehren.

Natürlich war in Sibiu die Enttäuschung groß, aber es war auch klar, dass nach der tollen Aufräumaktion die Spendentour zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt wird.

Dann der Schock: Auf einmal kam wieder das Mißtrauen hoch.

Es wurde unterstellt keiner wolle helfen, es rutschte in die Richtung -- wir sollten doch einfach das Geld anweisen, dann würde er das schon machen. 

Nur ohne Kontrolle geben wir keine Gelder unserer Spender weiter. Das ist nicht der richtige Weg. Natürlich wollen wir sicherstellen, dass die Hunde dort ein Refugium bekommen also einen Bereich zum Schlafen - leben - bewegen. Steinerne Beton-Shelter mögen für kurzzeitige Unterbringungen ok sein aber nicht für die Hunde dort, die ja da ihr Leben verbringen.

So ergab dann ein Wort das andere und wir haben dann einen Dolmetscher gesucht und gefunden...

Landestypisch hatten sich da aber schon die Fronten verhärtet - keiner der Männer wollte mit dem Anderen arbeiten. Der Mann wollte Dr. Cornel nicht mehr auf das Grundstück lassen.

Somit liegen Wurmkuren und Spot-Ons beim Doc bereit und können nicht an die Hunde gegeben werden.

Es wurde unserem Team klar - das muss vor Ort geklärt werden.

Nun und das haben wir mittlerweile geplant, die Flüge sind gebucht und zum Monatsende startet unser 2. Arbeitsaufenthalt in Sibiu.

Dann muß geklärt werden wie die Zukunft der Zusammenarbeit gestaltet werden kann. Wir wissen es heute echt noch nicht was uns dort erwartet. Wir werden für die Fellnasen unser Möglichstes tun die Wogen so gut wie möglich zu glätten , damit die Tiere auch weiterhin versorgt werden können.

Hier als Beispiel:

In unserem Vertrag wurde zum Schutze der Hunde ein Frist von 3 Monaten eingefügt. Diese 3 Monate haben wir uns verpflichtet die Hunde mit Futter zu versorgen. 

Wir haben Paten für einige Hunde - die natürlich auch gerne ihre Hunde weiter versorgen sollen - dürfen. Unklar ist aber, wie bekommen wir Infos, dass es den Hunden gut geht z.B Bilder etc. wenn keine Zusammenarbeit mehr erwünscht ist. 

Streunerprobleme vor Ort lösen:
Hier findet ihr Streuner und deren Welpen, die von einem alten Mann in Sibiu gerettet wurden. Ein Friedhofsgrundstück - ein alter Mann - viele Hunde - und der Hilferuf für ein besseres Leben!

Der alte Mann, der so dringend Hilfe benötigte und dennoch so voller Misstrauen war. Er wollte keine Hilfe annehmen.

 Es dauerte Monate Vertrauen aufzubauen. Zuerst verstanden wir  es nicht - bis wir im April 2016 selbst nach Sibiu reisten.

Dieser alte Mann pflegt die Gräber, damit er weiterhin seine Hunde dort unterbringen darf. Er benötigt Hilfe, denn es ist nicht nur ein Hund - nein es sind ca. 50. Er war so voller Angst, dass er eine Kooperation mit unserem Doc und uns ablehnte, glaubte man würde ihm seine Hunde nehmen.

Wir haben euch versprochen nicht aufzugeben- und so nutzen wir unseren Besuch in Sibiu um in Kontakt zu treten. Er ging nicht ans Telefon, beantwortete keine Nachrichten, also haben wir uns dazu entschlossen einfach hin zu fahren. In der Hoffnung ihn dort anzutreffen machten wir uns also auf den Weg und das Glück war auf unserer Seite. Er war dort, rannte nicht weg und wir konnten mit Hilfe von unserem Doc mit ihm sprechen. Dr. Cornel sagte ihm, dass wir aus Deutschland gekommen seien um ihm zu helfen. Dass wir ihm keine Hunde wegnehmen, sondern mit ihm arbeiten möchten und so konnten wir ihn davon überzeugen uns eine Chance zu geben. Er lud uns ein, mit ihm auf das Hundegelände zu gehen. Wir durften alle mit rein und was wir gesehen haben erstaunte uns sehr. Ja - es war nicht sauber dort - und ja man könnte es dort so viel schöner machen.

Jeder der Hunde die vorne frei laufen dürfen, freute sich wenn er das Grundstück betritt. Den hinteren Bereich konnten wir leider nicht einsehen.  Also haben wir unsere Chance genutzt und kamen einen Tag später mit Futter wieder. Er freute sich und wir haben uns gemeinsam an die Arbeit gemacht um Nass- mit Trockenfutter zu mischen und alle Hunde zu versorgen. Von diesem Moment an fasste er ein wenig Vertrauen und öffnete sich und sagte uns, dass er einen Teil des Grundstückes räumen müsste. Da fragte er zum ersten Mal nach HIlfe! 

Wir möchten unser Versprechen einhalten. Damit alle Hunde wieder unterkommen muss er neue Zäune ziehen, braucht Zwinger und Hundehütten - und wie immer, wird das alles auch wieder viel Geld kosten. Leider bekommt man auch dort im Leben nichts geschenkt. Doch wir wollen es versuchen. Sofort machten wir uns an die Arbeit. Wir sind dabei, Preise einzuholen um so günstig wie möglich eine tolle Wohnmöglichkeit für die Hunde zu schaffen. Im Gegenzug versprach er uns, seine Tiere ALLE von Dr. Cornel Nae versorgen - kastrieren zu lassen. 

Wir glaubten er hat es verstanden. 



Sometimes we have the Chance 2 Change.... jetzt ist die Chance gekommen, und wir wollen sie nutzen!!



 
 
 
 
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